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GR20 Korsika: Alles über die Etappen

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GR20 Korsika: Alles über die Etappen


Der GR20 ist einer der bekanntesten und beliebtesten Fernwanderwege Europas. Er durchquert das Gebirge auf der Insel Korsika einmal komplett von Norden nach Süden. Die klassische Route folgt 16 Etappen auf einer Länge von gut 180 Kilometern. Dabei werden sage und schreibe gut 12.000 Höhenmeter überwunden! Alles andere als ein Spaziergang, sondern eher das Gegenteil: ein echtes Trekkingabenteuer! Du überlegst, das Abenteuer GR20 anzugehen? Dann empfehlen wir dir als Vorbereitung diesen Artikel. Hier erfährst du alles über die einzelnen GR20 Etappen sowie die beste Reisezeit für den Trek, die nötige Ausrüstung und das ungefähre Budget. Dein Abenteuer GR20 beginnt hier. 


Der GR20 von Nord nach Süd: von Calenzana nach Conca


Etappe 1: Calenzana - Refuge d'Ortu di O Piubbu 

Ein Biwakplatz auf dem GR20


Los geht’s! Das Abenteuer GR20 kann beginnen. Dafür muss die sonnige Küste von Calvi verlassen werden und der Startpunkt Calenzana angesteuert werden. Hier beginnt der berühmte GR20-Pfad mit seinen bekannten rot-weißen Markierungen, die dich die nächsten Tage und Wochen begleiten werden. Falls du am Vorabend, quasi an Tag 0, schon in das Abenteuer GR20 einsteigen willlst, empfehlen wir dir die Nacht bereits in der Wanderunterkunft von Calenzana zu verbringen. Hier ist entweder eine Übernachtung im Schlafsaal möglich oder das Aufstellen deines Zelts auf der Wiese nebenan. Generell ist beim Trekking auf dem GR20 früh aufstehen angesagt. Besonders im Juli und August gilt es nämlich die korsische Mittagshitze zu vermeiden. Teilweise kann das auch in den anderen Monaten nötig sein, im Hochsommer aber ziemlich sicher. Daher gibt es Frühstück in den Unterkünften generell schon ab 5 Uhr. Die heutige Etappe führt zur Refuge d'Ortu di u Piubbu und ist mit 5 bis 7 Stunden Gehzeit (je nach Kondition) recht angenehm für den Einstieg.

Von Calenzana aus beginnt der GR20 mit einem charmanten Maultierpfad, der dich bis zum Capu di u Ravalente auf 616 m Höhe führt. Langsam aber sicher geht es weg von der Küste und von Calvi hinauf zu den korsischen Bergen. Der Weg steigt weiter an, bis du den Bocca a u Saltu (1.250 m) erreichst, der den Beginn des eigentlichen GR20 markiert. Ab jetzt wird die Wanderung schwer: Nach einigen Kurven im Wald beginnt der GR20 sein wahres Gesicht zu zeigen, mit unebenem Gelände, steilen Hängen und Felsen, die es zu überwinden gilt. Die ersten Schwierigkeiten machen sich bemerkbar, vor allem bei Regen oder ganz zu Beginn der Saison, da die rutschigen Felsen nicht leicht zu meistern sind. Einige Handläufe, Stufen und Geländer helfen immer wieder über Hindernisse hinweg. Die erste Anstrengung wird auch direkt mit einem schönen Wasserfall belohnt. Dieser ist kurz vor dem Bocca a u Bazzichellu (1.486 m) erreicht. Nach dieser ersten größeren Anstrengung geht es immer weiter fröhlich auf und ab bis zur Refuge d'Ortu di u Piubbu (1.550 m).

  • Dauer: 5 bis 7 Stunden
  • Distanz: 12,2 km
  • Aufstieg: +1.510 m
  • Abstieg: -300 m


Etappe 2: Refuge d'Ortu di O Piubbu - Refuge de Carrozu


Ab 5 Uhr wird es lebhaft in der Refuge d'Ortu di O Piubbu. Es ist Zeit sich in Richtung der Refuge de Carrozu zu machen. Auch wenn die Beine vielleicht ein wenig schwer sein mögen und die Schultern die ungewohnte Last des Rucksacks noch spüren - es wird auch heute weitergehen. Kurz nach der Berghütte gibt es bei einer Quelle die Möglichkeit Trinkwasser aufzufüllen. Das sollte unbedingt getan werden, denn auf der heutigen Etappe ist Trinkwasser äußerst rar. Im Sommer ist es meiste die einzige Möglichkeit auf der gesamten Etappe! Nach der Quelle steigt der Weg schnell durch einen Birkenwald über schöne Felsen an, um dann auf der anderen Seite des Tals wieder abzusteigen. Sobald man den Bach überquert hat, ist das Ziel, die Bocca Pisciaghja vor dem letzten Sprung zum Capu Ladroncellu (2.145 m) zu erreichen. Über Geröllfelder hinweg musst du mehrmals die Wanderstöcke am Rucksack befestigen und dir beim "Klettern" mit den Händen helfen. Oben angekommen bekommst du dafür eine atemberaubende Aussicht auf die höchsten Gipfel Korsikas! Der schwierigste Teil des Weges liegt jedoch noch vor dir. Als Nächstes musst du einen felsigen Grat mit einigen technischen Passagen überwinden. Das ist GR20 pur! Diese luftige und steinige Passage kann einige Überwindung kosten! Sobald du danach Bocca Avartoli erreicht hast, erwartet dich am Ende des Tages noch der lange und anstrengende Abstieg zur Refuge de Carrozu (1.270 m). Diese liegt am Ende des Tals im Wald versteckt und du siehst sie erst, wenn du kurz davor stehst. 

  • Dauer: 6 bis 7 Stunden
  • Distanz: 9 km
  • Aufstieg: +900 m
  • Abstieg: -1.180 m


Etappe 3: Refuge de Carrozzu - Refuge d’Ascu Stagnu

Gipfel, Felsen und Wasserfälle auf dem GR20


Die 3. Etappe ist zweifellos eine der schönsten des GR20 Korsika! Von der kleinen Refuge de Carrozzu aus beginnt der Tag mit einem Abstieg in Richtung der Hängebrücke von Spasimata. Sobald du diese Brücke überquert hast, erwartet dich ein langer Anstieg zum Lac de Muvrella (1.860 m) und dann noch weiter hinauf zum höchsten Punkt der Etappe. Zusätzlich zur Anstrengung kommen hier die besonderen äußeren Einflüsse zur Geltung: Es gibt keinen Schatten weit und breit und die Felsen reflektieren die Sonnenstrahlen erbarmungslos. Wer hier in der Mittagshitze unterwegs ist, wird sich wünschen, doch eine Stunde früher aufgestanden zu sein… Egal ob später Vormittag, Mittag oder früher Nachmittag - eine (kurze) Pause am Lac de Muvrella ist empfehlenswert!

Bis in die Sommermonate hinein kann es auf dem Weg zum folgenden Pass Altschnee und Eis geben. Teilweise kann es also nötig sein, mit Steigeisen und Eispickel ausgerüstet zu sein. Wenn du die Passhöhe Bocca Muvrella erreicht hast, folgt der Abstieg zur Refuge d’Ascu Stagnu. Anfangs gilt es Geröll zu überwinden und später einem unebenen Pfad  zu folgen. Nach einer kurzen aber anstrengenden Etappe erreichst du die Hütte und kannst bei Bedarf noch auf Erkundungstour im korsischen Skigebiet Haut Asco gehen. 

  • Dauer: 5 bis 6 Stunden
  • Distanz: 6,1 km
  • Aufstieg: +930 m
  • Abstieg: -750 m


Etappe 4: Refuge d’Ascu Stagnu - Refuge de Tighjettu


Was die reine Kilometerzahl angeht, ist die heutige Etappe eher kurz. Aber fast über die gesamte Länge ist die Route technisch anspruchsvoll. Los geht’s logischerweise von der Refuge d’Ascu Stagnu. Wir nähern uns dem höchsten Punkt Korsikas, daher kann auch hier im Sommer noch mit Schnee und Eis gerechnet werden. Die Kombination aus technischen Passagen und schwierigen Verhältnissen kann sehr riskant sein. Wer so früh unterwegs ist, dass noch Schnee und Eis vorhanden ist, der muss eine entsprechende Ausrüstung dabeihaben! Die ambitioniertesten Wanderinnen und Wanderer können auf dieser Etappe den Monte Cinto (2.706 m), den höchsten Gipfel Korsikas, besteigen. Auch führt diese Etappe durch den berühmt-berüchtigten Cirque de la Solitude. 2015 gab es hier ein Unglück, worauf die Stelle lange gesperrt war und überarbeitet wurde. Seit 2018 ist sie der Öffentlichkeit wieder zugänglich. Dennoch sollte auch hier auf die richtige Ausrüstung geachtet werden, denn kleine Kletterpassagen gibt es auf diesem Abschnitt immer wieder. Auf der “kurzen” Etappe gibt es viele Risiken. Wenn diese alle gemeistert sind, kann der Abend entspannt in der Refuge de Tighjettu ausklingen. 

  • Dauer: 7 bis 8 Stunden
  • Distanz: 9 km
  • Aufstieg: +1.300 m
  • Abstieg: -1.050 m


Etappe 5: Refuge de Tighjettu - Refuge de Ciottulu di i Mori

Auf dem GR20 schläft man für gewöhnlich in Berghütten (Refuges)


Die 5. Etappe ist deutlich kürzer und entspannter als die vorherigen, was nach den Strapazen aber auch nötig sein kann. Noch dazu kommt eine herrliche Natur, die du so entspannt genießen kannst. Zuerst begegnen dir die Almen der Schafhirten von Vallone, dann folgt ein schöner Anstieg zum Bocca di Fuciale (1.962 m). Der Anstieg wird dir einiges abverlangen, aber auch immer wieder schöne Panoramen bilden. Es geht wieder viel über felsigen Untergrund, der bei Nässe rutschig und gefährlich sein kann. Sowohl beim Aufstieg, als auch beim Abstieg. Trotz einer kurzen Etappe, sollte man sie also nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wenn du den Pass erreicht hast, siehst du bei gutem Wetter in einiger Entfernung schon die Refuge de Ciottulu di i Mori (1.962 m), die höchste Hütte Korsikas. Sie ist nur noch 15 Minuten zu Fuß auf einem entspannten Weg entfernt. Die Aussicht von der Hütte ist einfach herrlich. Wer ein Zelt dabei hat, sollte hier unbedingt die Möglichkeit nutzen und bei der Hütte zelten. Die abendlichen und morgendlichen Ausblicke sind phänomenal! 

  • Dauer: 3,5 bis 4,5 Stunden
  • Distanz: 7,1 km
  • Aufstieg: +810 m
  • Abstieg: -480 m


Etappe 6: Refuge de Ciottulu di i Mori - Refuge de Manganu

Der Lac de Ninu auf dem GR20 Korsika


Nach einem kurzen Tag folgt nun der längste Tag auf dem GR20. Hoffentlich konnten sich deine Beine gute entspannen, denn heute stehen direkt gute 25 Kilometer auf dem Programm. Nicht nur wegen der Hitze, auch wegen der Länge ist also frühes Aufstehen angesagt. Aber um gleich wieder ein wenig Druck vom Kessel zu nehmen: Die Etappe ist lang, aber nicht technisch anspruchsvoll. Wem die Distanz trotzdem sorgen bereitet, der kann auch die Etappe auf zwei Tage aufteilen, da das Castel de Vergio ziemlich mittig auf dem Weg liegt. Los geht die Etappe auf einem recht ebenen Panoramaweg mit schönen Ausblicken. Der Abstieg erfolgt entlang eines Flüsschens in Richtung Castel de Vergio, einer weiteren Skistation auf Korsika. Wer die hinter sich lässt, folgt nun einem breiteren Pfad durch den Wald in Richtung Lac de Ninu. Langsam aber stetig geht es bergauf, bis der Bocca San Petru (1.452 m) erreicht ist. Der nächste Wegpunkt ist der Bocca a Reta, der kurz vor und oberhalb des Lac de Ninu (1.760 m) liegt. Der nächste Wegpunkt ist nach diesem langen aber gut wanderbaren Tag die Refuge de Manganu. Hier gibt es Essen und Trinken und Entspannung für die Beine. Die hast du dir nach der längsten Etappe redlich verdient!

  • Dauer: 8 bis 10 Stunden
  • Distanz: 25,6 km
  • Aufstieg: +1.110 m
  • Abstieg: -1.450 m


Etappe 7: Refuge de Manganu -  Refuge de Pietra Piana 


Die Etappe beginnt mit einem langen Anstieg zu den Monts des Cortenais. Dieser Part ist nicht nur gut anstrengend sondern auch teilweise tückisch. Direkt am Morgen ist also volle Aufmerksamkeit und Konzentration gefordert. Die nächsten Wegpunkte sind die Lacs de Melo und der Capitello. Die Felsen rund um den Capitello sind ein bekanntes und beliebtes Klettergebiet. Nach dem langen Anstieg ist das Tagesziel dann auch schon in Sicht: Die Refuge de Petra Piana! Dafür geht es wieder bergab über die Bocca Muzzela. Die letzten Meter bis zur Bocca Alle Porte erfordern noch einmal äußerste Wachsamkeit. Hier gibt es an den schwierigen Stellen genügend Hilfen zur Verfügung. So kurz vor dem Ziel solltest du kein Risiko eingehen, die Beine und der Kopf sind wahrscheinlich schon ein wenig müde. Also nutze die Hilfsmittel und komme wohlbehalten bei der Refuge de Pietra Piana an.

  • Dauer: 5 bis 6,5 Stunden
  • Distanz: 10,7 km
  • Aufstieg: +1.000 m
  • Abstieg: -760 m


Etappe 8: Refuge de Pietra Piana - Refuge d’Onda

Ein Biwakplatz auf dem GR20


Hier gibt es erstmals die Wahl zwischen zwei verschiedenen Routen des GR20. Eine Route führt eher entspannt an Flüssen und Bächen entlang durch dichte Kiefernwälder und sogar an einer Badestelle vorbei (Passerelle de Tolla). Nach dem entspannten Part und der Erfrischung kommt dann aber noch der schweißtreibende Part: Zwei Stunden Aufstieg zur Refuge d’Onda.

Die Alternativroute ist anspruchsvoller und führt durch alpines Gelände über diverse Berggipfel. Gerade zu Beginn der Saison ist aber noch mit viel Schnee in den Bergen zu rechnen, weshalb diese Route dann nicht zu empfehlen ist. Auch bei der Route über die Berge kommst du am Ende an der Refuge d’Onda an. 

  • Dauer: 4 bis 5 Stunden
  • Distanz: 10,7 km
  • Aufstieg: +580 m
  • Abstieg: -980 m


Etappe 9: Refuge d’Onda - Vizzavona

Ein Blick auf ein Refuge mit Biwakplatz auf dem GR20


Es ist Halbzeit auf dem GR20! Die Refuge d’Onda bietet einen herrlichen Ausblick auf die Pointe de Muratellu und ist dafür bekannt, die beste Verpflegung auf dem GR20 zu bieten! Also das Frühstück unbedingt genießen. Die Hütte liegt etwas unterhalb des GR20, daher geht es die ersten Minuten auf dem Weg zurück, den du gestern gekommen bist. Sobald du den Pfad wieder erreichst, geht es aber in die andere Richtung weiter, zur Pointe de Muratellu (2.141 m), die du schon von der Hütte her sehen konntest. Die Pointe bietet den Übergang in ein neues Tal, sodass du dann in Richtung Vizzavona absteigen kannst. Der Abstieg befindet sich mehr im Schatten als der Aufstieg, daher kann es auch im Sommer noch vereinzelt Schneefelder nach der Pointe geben. Gerade bei den ersten Passagen ist erhöhte Wachsamkeit geboten. Der Abstieg wird lang und anstrengend und führt dich fast exakt 1.000 Meter in die Tiefe. Nach der Anstrengung kommst du an der Cascade des Anglais (1.150 m) an, die zu einem Bad in herrlicher Umgebung einlädt. Dein Weg führt dich danach kurz weiter, entweder in Richtung Col de Vizzavona oder ins Stadtzentrum, je nachdem, welche Unterkunft du gewählt hast.

  • Dauer: 5 bis 6,5 Stunden
  • Distanz: 11,4 km
  • Aufstieg: +760 m
  • Abstieg: -1.330 m


Etappe 10: Vizzavona - Gîte d’u Fugu / Refuge d'E Capanelle

Steine und Felsen auf dem GR20


Der nördliche Teil Korsikas (und des GR20) liegt hinter dir und die schönen Panoramawege im Süden warten nur auf dich. Aber Achtung: auch Panoramawege sind keine Spazierwege. Die Anforderungen bleiben weiter hoch. Von Vizzavona aus steigt der Weg durch den Wald allmählich, aber stetig in Richtung Bocca Palmente (1.640 m) an. Nach diesem kurzen Hochweg folgt ein kurze Passage hinab zu den Bergeries d'Alzeta (1.553 m). In der Nähe befindet sich übrigens eine Quelle - eine wichtige Info auf dem GR20! Der Weg bietet einzigartige Ausblicke auf das nahe gelegene Meer und viel Grün säumt den Weg, anders als auf den felsigen Passagen im Norden. Der “entspannte” Weg endet an den Bergeries d’E Scarpaceghje. Hier beginnt der finale Anstieg des Tages zur Gîte d’u Fugu (1.588 m) bzw zur Refuge d'E Capanelle. Die Hütten liegen direkt nebeneinander und bieten ähnliche Unterkunftsmöglichkeiten und Speisen. Falls noch nicht geschehen, sollte hier unbedingt das erste Pietra verkostet werden, das bekannte korsische Bier. Hier in den Bergen bei herrlichem Sonnenschein mit Blick aufs Meer… Das ist die perfekte Szenerie! 

  • Dauer: 4,5 bis 5,5 Stunden
  • Distanz: 14,3 km
  • Aufstieg: +1.030 m
  • Abstieg: -400 m


Etappe 11: Gîte d’u Fugu / Refuge d'E Capanelle - Refuge de Prati

Ein Sonnenuntergang auf dem GR20


Am frühen Morgen geht es von der Gîte d’u Fugu / Refuge d'E Capanelle los über einen kleinen, unebenen Pfad! Der Pfad führt durch das Tal hinunter in Richtung der Bergeries de Traggette. Der Weg führt weiter in Richtung der Hochebene von Ghjalgone (1.591 m), die vor einiger Zeit Opfer von Bränden wurde, die überquert werden muss, bevor es durch einen bezaubernden Buchen- und Kiefernwald in Richtung Col de Verde weitergeht. An der Passhöhe wird die Passstraße gekreuzt (D69) und die Richtung des heutigen Etappenziels Refuge de Prati wird eingeschlagen. Es wartet noch ein schöner, sehr steiler Anstieg durch den Wald bis zum Bocca d'Oru (1.840 m). Bei guter Fernsicht hast du hier einen fantastischen Blick auf den Monte d'Oro und den Monte Renoso! Es folgt die letzte knappe halbe Stunde auf einem relativ ebenen Weg zur Refuge de Prati (1.820 m). Gerade noch der Blick auf die Gipfel, wird dich nun der Blick auf das Meer sprachlos machen!

  • Dauer: 5,5 bis 7 Stunden
  • Distanz: 18,1 km
  • Aufstieg: +1.100 m
  • Abstieg: -880 m


Etappe 12: Refuge de Prati - Refuge d‘Usciolu

Wilde und schroffe Felsen auf Korsika


Die 12. Etappe auf dem magischen GR20 ist eine fabelhafte Gratwanderung und führt dich zur Punta Cappella auf 2.041 m Höhe. Bei schlechtem Wetter ist erhöhte Vorsicht geboten. Es gibt auf der gesamten Etappe keinen nennenswerten Unterstand und das Profil ist schwierig! Bei Regen wird der Weg sehr rutschig, was das Vorankommen erschwert oder sogar unmöglich macht. Es kann ratsam sein einen Ruhetag auf der Refuge de Prati einzulegen… Wenn das Wetter aber passt und du die Punta Cappella passiert hast, führt der Weg abwärts zur Bocca di Laparo (1.525 m), wobei du auf der Ost- und Westseite des Bergkamms mal über Felsen, mal über Abschnitte mit Geröll wanderst. Ein schöner Anstieg durch einen Buchenwald erwartet dich, um die Punta Bianca (1.954 m) zu erreichen. Es folgt ein schöner Abschnitt auf dem Kamm, bevor du über einen holprigen Pfad zur Refuge d’Usciolu (1.750 m) hinabsteigst.

  • Dauer: 5,5 bis 7 Stunden
  • Distanz: 11,1 km
  • Aufstieg: +1.040 m
  • Abstieg: -1.130 m


Etappe 13: Refuge d’Usciolu -  Bergeries d’i Croci

Ein flacherer und grüner Abschnitt auf dem GR20


Du dachtest, du hättest die größten alpinen Schwierigkeiten bereits hinter dir? Aber, aber, du bist immerhin auf dem GR20 unterwegs! Von der Refuge d’Usciolu aus führt der Weg über die Kämme noch einige Stunden lang auf dem Monda-Grat weiter. Danach folgt ein langer Abstieg in Richtung der Hochebene von Cuscionu, die du durchquerst, wobei du auf dem Weg die Bergeries de Bassetta und dann die Bergeries de Matalaza passierst. Nach den vielen felsigen Passagen wirst du wieder die grüne Schönheit Korsikas entdecken. Die Bergeries d’i Croci mit Panoramablick auf die nun weit entfernten Gipfel des Nordens ermöglichen dir eine Rast. 

  • Dauer: 5 bis 6,5 Stunden
  • Distanz: 14,7 km
  • Aufstieg: +790 m
  • Abstieg: -900 m


Etappe 14: Bergeries d’i Croci - Refuge d’Asinau

Ein Hochplateau auf dem GR20


Das Ende des GR20 ist nun beinah schon greifbar. Gut trainiert durch die letzten 13 Etappen wird sich der Aufstieg zum höchsten Gipfel Südkorsikas, dem Monte Incudine (2.134 m), als Kinderspiel erweisen! Der Pfad, der zum Pass hin ansteigt ist breit und weist keine großen Schwierigkeiten auf. Oben angekommen sieht man bereits die Refuge d’Asinau auf der anderen Bergseite und in der Ferne die berühmten Aiguilles de Bavella. Nach einem längeren Abstieg von 1,5 Stunden in einem schwierigen Geröllfeld, das den schönsten Geröllfeldern des Nordteils würdig ist, erreichst du schließlich die Refuge d’Asinau (1.536 m).

  • Dauer: 3 bis 3,5 Stunden
  • Distanz: 7,3 km
  • Aufstieg: +550 m
  • Abstieg: -560 m


Etappe 15: Refuge d’Asinau - Refuge de Paliri

Die Aiguilles de Bavella auf Korsika


Auch die vorletzte Etappe bietet dir zwei Routen. Die kürzere, aber auch technisch anspruchsvollere Variante führt dich in das Herz der Aiguilles de Bavella. Diese Variante ist mit gelben Markierungen gekennzeichnet. Wenn du lieber der klassischen rot-weiß markierten Route folgen möchtest, führt dich der Weg durch den Wald und umrundet die Aiguilles de Bavella. Dieser Weg verläuft in einer Höhenkurve und ist erschwinglicher und technisch weniger anspruchsvoll, obwohl er bei großer Hitze ebenso anstrengend sein kann. Wenn du den Col de Bavella erreicht hast, sind es noch etwa 2 Stunden Fußmarsch bis zur Refuge de Paliri (1.055 m).  

  • Dauer: 5,5 bis 6,5 Stunden
  • Distanz: 15,7 km
  • Aufstieg: +840 m
  • Abstieg: -1.300 m


Etappe 16: Refuge de Paliri - Conza


Wenn du die Refuge de Paliri verlässt, wirst du nostalgisch auf das Erlebte zurückblicken. Aber du wirst dich auf freuen bald anzukommen und den GR20 bezwingen zu haben! Das Gelände, das du heute noch durchqueren wirst, ist noch hügelig und besteht aus dichter Vegetation sowie sandigen Pfaden. Die Etappe weist eindeutig ein absteigendes Profil auf, das nach dem, was du bisher erlebt hast, nur noch eine Kleinigkeit sein wird. Nach einer Passage über den Bocca d'Usciolu wirst du froh sein in Conza anzukommen und deine Ankunft zu feiern. Ein schöner Ort dafür ist Conza allemal. Herzlichen Glückwunsch! Du hast den GR20 in seiner vollen Länge begangen und deine körperliche und mentale Stärke war größer als die Schwierigkeiten in den korsischen Bergen. Wir hoffen, dass du lange positive Erinnerungen an den GR20 hast. 

  • Dauer: 5,5 bis 6,5 Stunden
  • Distanz: 15,7 km
  • Aufstieg: +840 m
  • Abstieg: -1.300 m


Wann ist die beste Zeit für den GR20? 

Schneereste auf den Gipfel entlang des GR20




Der GR20 kann nur mit der Öffnung der Hütten (Refuges) begangen werden, da das Biwakieren auf Korsika generell verboten ist. Zwischen Anfang Mai und Ende September haben die Hütten normalerweise auf! Am Anfang der Saison kann es teilweise noch Schnee geben, dann ist eine entsprechende Ausrüstung nötig. Spätestens Anfang Juli sollte auch der letzte Schnee geschmolzen sein. Aber dann kommt direkt die Hitze. Quellen können in den Monaten versiegen und die Anforderungen noch einmal erhöhen. Wenn wir eine Monat wählen müssten, dann wäre es der Juni. Es ist der ideale Monat für den GR20, da auf jeden Fall alle Hütten geöffnet sind, Schneefelder nur eine Seltenheit darstellen (wenn überhaupt), noch keine große Hitze herrscht und die Wasserversorgung gut ist. 


Welche Ausrüstung benötige ich, um den GR20 zu meistern? 

Der GR20 bedeutet hohe Anstrengung





Wer bis hierher nur ein paar Sätze gelesen hat, der weiß, dass der GR20 kein einfacher Spaziergang ist. Es handelt sich um eine große Herausforderung in schwierigen Gelände, daher solltest du perfekt ausgerüstet sein. Einerseits um das Abenteuer genießen zu können, aber auch andererseits um gesund wieder nach Hause zu kommen. An vielen Stellen ist ein Abstieg ins Tal möglich, aber der GR20 selbst führt durch keine Städte und Supermärkte gibt es nicht auf dem Weg. Auch das Netz ist sehr schlecht auf beinah der gesamten Strecken.

Unabhängig davon, ob du im Zelt oder in den Berghütten (Refuges) übernachtest, solltest du für das Hochgebirge geeignete Kleidung, Schuhe und technische Ausrüstung mitbringen. Um was für Kleidung und Ausrüstung es sich handelt, haben wir anhand unserer Partners Millet einmal zusammengestellt.


Die Ausrüstung von Millet für den Tag 


LTK Fast - T-Shirt Damen
Millet
Dreamy Peaks Ts Ss - T-Shirt Herren
Millet
LD Trekker Stretch Short - Wandershorts Damen
Millet
Trekker Stretch Zip Off Pant - Wanderhose Herren
Millet


Ausgestattet mit der Dynamic™-Technologie, die einen optimalen Feuchtigkeitstransport und eine schnelle Trocknung ermöglicht, ist das LTK Fast T-Shirt von Millet der ideale Partner für eine lange Trekkingtour, also definitiv auch für den GR20. Was das LTK Fast-T-Shirt für die Damen ist, ist das Dreamy Peaks Ts Ss für die Herren.  

In die gleiche Kerbe schlägt die LD Trekker Stretch Shorts, die eine hervorragende Dehnbarkeit und eine sehr gute Abriebfestigkeit bietet. Mit ihrer UV-Beschichtung bieten sie einen sehr hohen Schutz, damit du dich auf den exponierten Pfaden des GR20 unbeschwert bewegen kannst. 

Wenn das Wetter auf dem GR20 nicht so gut ist, schützt die Trekker Stretch Zip Off Hose effektiv vor Wind und bietet gleichzeitig einen hervorragenden Feuchtigkeitstransport und eine hohe Abriebfestigkeit. Und wenn die Sonne wieder scheint, lässt sich die Hose im Handumdrehen in eine Shorts verwandeln.


➤ Bekleidung der Marke Millet


Die Ausrüstung von Millet für die Nacht


K Lightgrid Jkt M - Fleecejacke Herren
Millet
Light Down -5° - Schlafsack 
Millet
Helmet Wool Liner - Mütze
Millet
Light Down 0° - Schlafsack
Millet


Wenn die Temperaturen am Ende des Tages kühler werden, sorgt die FleecejackeK Lightgrid Jkt für Herren für eine ideale Wärmeisolierung. Bequem, weich, leicht und schweißableitend, ist diese zweite Schicht von Millet sowohl für Abende im Zelt als auch in der Berghütte perfekt geeignet.

Wenn du planst, den GR20 im Juli oder August bei hohen Temperaturen im Zelt zu meistern, dann ist der Light Down 0° Schlafsack von Millet ein perfekter Begleiter für die Nacht. Vor allem aber verfügen alle Millet-Schlafsäcke über die wasserabweisende K Dry® Down-Behandlung, die es ihm ermöglicht, Feuchtigkeit und Kondensation, die sich natürlicherweise im Zelt bilden, wirksam zu widerstehen.

Für diejenigen, die den GR20 im Juni oder September angehen, wenn die Temperaturen kühler sind, dann empfehlen wir, sich mit dem Light Down -5° auszustatten. Er ist etwas wärmer und verzeiht auch kalte Nächte mit leichten Minusgraden ohne Probleme.

Und eine Mütze hat bisher immer in jedes Gepäck gepasst! Die Helmet Wool Liner ist leicht, nimmt wenig Platz weg und schützt dich dennoch effektiv vor Kälte. Abends wird es in den Bergen auch im Sommer kühl, daher sollte eine Mütze zu jeder Ausrüstung gehören.


➤ Die gesamte Ausrüstung von Millet


Die Ausrüstung von Millet gegen schlechtes Wetter


Grands Montets II GTX Jkt - Regenjacke Herren
Millet
Fitz Roy Stretch Jacket - Hardshelljacke Damen
Millet


Die Regenjacken von Millet sind auf Trekkingtouren einfach unverzichtbar, insbesondere auf dem GR20 mit seinen unberechenbaren Sommergewittern. Sie bieten sowohl einen sehr guten Schutz als auch ein kompaktes Packmaß. Die Grands Montets II GTX-Jacke ist wasserdicht und atmungsaktiv genug, um jedem Wetter zu trotzen. Sie ist mit einer Gore-Tex-Membran ausgestattet, die garantiert, dass du gut geschützt wandern. Die leichtere Fitz Roy Stretch Jacket bietet optimale Bewegungsfreiheit und Atmungsaktivität, damit du auch auf anspruchsvollen Wegen gut vorankommst.


Welche körperliche Fitness ist für den GR20 nötig? 

Der GR20 verbindet den Norden und den Süden von Korsika


Es ist kein Geheimnis, dass eine gute körperliche und geistige Vorbereitung unerlässlich ist, um die Herausforderung, die der GR20 darstellt, erfolgreich zu meistern. Du musst dich an die Höhe gewöhnen und im Vorfeld schon lange Wanderungen absolvieren. Regelmäßige Ausdauersportarten sind sehr empfehlenswert, damit du deine Wanderung mit der nötigen Fitness angehen kannst. Laufen, Radfahren, Schwimmen und natürlich Wandern sind allesamt Sportarten, die gut zur Vorbereitung dienen. Ein gutes Training ist es, an zwei aufeinanderfolgenden Tagen einen Höhenunterschied von 1.000 bis 1.500 m zu gehen, um einen Eindruck davon zu bekommen, was der GR20 bereithält. Wenn du diese Wanderung in einer kleineren oder größeren Gruppe unternimmst, ist es wichtig, dass die Fitnesslevels der einzelnen Personen homogen sind. Der korsische Wanderweg verlangt nämlich über viele Tage hinweg ein hohes Tempo. Eine Person, die nicht in der Lage ist, weiterzumachen, würde die gesamte Gruppe benachteiligen und stark verlangsamen. Einige Gruppen sind sogar gezwungen, die Wanderung wegen eines Mitglieds aufzugeben... Es kommt also nicht nur auf dich an, sondern auch auf deine Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Wie du siehst, darf der GR20 nicht auf die leichte Schulter genommen werden, sondern erfordert körperliche und mentale Vorbereitung.


GR20: Unterkunft, Verpflegung und Budget 

Herrliche Fernsichten auf dem GR20


Wir haben dir die offizielle 16-Tage-Route detailliert beschrieben, aber der GR20 lässt sich auch individuell begehen, je nach deiner Fitness und deiner zeitlichen Verfügbarkeit. Manche schaffen ihn auch nur in 8 Tagen, die meisten nutzen die offizielle Route und benötigen 16 Tage, andere irgendetwas zwischen den beiden Werten. Wenn du deine Route selbst planst, dann informiere dich doch gerne über alternative Übernachtungsmöglichkeiten. Die meisten Bergeries (Schäfereien), die den Weg des GR20 säumen, bieten ebenfalls gemütliche Schlaf- und Biwakplätze an inklusive guter Verpflegung. Und in den Bergerien gibt es häufig auch warmes Wasser! Das ist in den Refuges nämlich nur die Ausnahme!

Wenn du geplant hast, jeden Abend in einer Refuge zu übernachten, solltest du deinen Platz im Voraus im Internet buchen! Wenn du im Zelt übernachten möchtest, hast du zwei Möglichkeiten:  Entweder mietest du ein Zelt von der Hütte oder du nimmst deine eigene Ausrüstung mit und stellst dein Zelt auf einen Biwakplatz auf. Es gibt aber nicht unendlich viele Plätze. Auf den Biwakplätzen wie in den Hütten gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Was die Verpflegung angeht, so werden die Mahlzeiten in der Regel abends gegen 18.30 Uhr serviert. Sobald du in der Hütte angekommen bist, meldest du dich beim Hüttenwart, um das Essen zu reservieren. Es ist schon passiert, dass alle Mahlzeiten ausgebucht waren und nicht genug für alle gab! Die Berghütten stellen für die Biwaks Gaskocher zur Verfügung, damit du dein Essen aufwärmen kannst. Einen Topf musst du aber selbst mitbringen… In jeder Hütte kannst du Wurst- und/oder Käseplatten bestellen, auch ein Frühstück einnehmen und ein Lunch-Paket für das Mittagessen kaufen (z.B. Sandwich, Taboulé...). Es ist meistens auch möglich ein paar Kekse und Snacks an einer Art Kiosk zu kaufen.

Wenn du die 16 Tage auf dem GR20 verbringst, kann das schnell ins Geld gehen! Hier ein paar Preise zur Orientierung, die so mehr oder minder für alle Berghütten gelten. Eine Nacht im Schlafsaal kostet 15 Euro pro Person, eine Nacht auf dem Biwakplatz 6 Euro pro Person. Das Abendessen kostet circa 20 Euro und das Frühstück auch noch einmal 8 Euro. Dazu kommen noch Getränke und ein eventuelles Lunch-Paket für das Mittagessen. Pro Tag können also gut und gerne 50 Euro anfallen, ohne, dass du im großen Luxus lebst. Und wie gesagt: die Standardtour des GR20 geht über 16 Tage.

 

Du möchtest uns von deinem Abenteuer erzählen? Dann nutze doch gerne die Kommentarspalte unter dem Artikel. Das gilt ebenso für inhaltliche Fragen. Dafür kannst du uns aber auch gern per Kontaktformular oder per Telefon unter +33 4 85 21 31 82 (kostenfreier Anruf!) kontaktieren. Viel Spaß bei der Vorbereitung und vor allem bei der Durchführung von deinem Abenteuer GR20


➤ Ausrüstung und Kleidung zum Wandern


Credits: ©Hardloop

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