Wenn du schon einmal in voller Bekleidung in deinem Schlafsack gelegen hast, um nicht zu frieren oder wenn du stundenlang nicht einschlafen konntest, weil du einfach die richtige Position nicht gefunden hast, dann ist der folgen Artikel eine Pflichtlektüre für dich! Für viele Menschen ist der Schlafsack keine besonders wichtige Wahl. Aber wenn du mal genauer drüber nachdenkst: Auf einer Wandertour verbringst du ein Drittel deiner Zeit im Schlafsack! Es gibt unzählige Faktoren, die deinen Schlaf beeinträchtigen und deine Erholung stören können. Zum Beispiel Feuchtigkeit, Kälte, Höhe, Hunger oder Durst. Ein geeigneter Schlafsack wird natürlich nicht alle diese Probleme lösen, aber er wird dich zumindest vor Kälte und Feuchtigkeit schützen - ein sehr guter Anfang! Füllung aus Daunen oder Kunstfasern? Eine Mumienform oder ein rechteckiger Schlafsack? Und was bedeuten eigentlich Komforttemperatur, Limittemperatur und Extremtemperatur? Das alles (und noch ein bisschen mehr) erfährst du im Artikel: Schlafsack Kaufberatung.
Den richtigen Schlafsack finden: Die Füllung
Du musst dir darüber im Klaren sein, dass es den Schlafsack, der den Bedürfnissen aller Wanderer entspricht, nicht gibt. Von der Vielzahl an Produkten, die es auf dem Markt gibt, erfüllen alle unterschiedliche, aber ganz bestimmte Bedürfnisse. Von allen Kriterien, die du bei der Auswahl eines Schlafsacks berücksichtigen sollten, ist die Füllung, d. h. das Material im Inneren deines Schlafsacks, das die Wärmezufuhr garantiert, das wichtigste Kriterium. Die Füllung eines Schlafsacks kann aus natürlichen Daunen (hauptsächlich Gans oder Ente, seltener auch Wolle) oder synthetischen Materialien (Primaloft®, Polarguard, Thermolite®...) bestehen. Die verschiedenen Arten von Füllungen haben alle ihre Vor- und Nachteile. Je nachdem, welches Abenteuer du planen und vor allem in welcher Umgebung du dich bewegen wirst (große Höhen, feuchte Länder, Camping am Meer...), ist die Füllung von Bedeutung. Wir erklären dir, warum das so ist!
Ein Schlafsack mit natürlicher Füllung: Das beste Verhältnis von Wärmeleistung und Gewicht
Beginnen wir zunächst mit der Füllung aus natürlichen Daunen. Auf dem Markt gibt es drei Arten von natürlichen Daunen: weiße Gans, graue Gans und Ente. Was immer man auch sagen mag, alle drei Daunenarten bieten eine identische und leistungsstarke Wärmeisolierung. Obwohl in den letzten Jahren bei Kunstfaserschlafsäcken gute Verbesserungen erzielt wurden, ist ein Naturdaunenschlafsack unter allen auf dem Markt angebotenen Schlafsäcken immer noch leichter, komprimierbarer und wärmer. Der einzige Nachteil eines Naturdaunenschlafsacks ist seine Empfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit. Wenn du in Länder mit hoher Luftfeuchtigkeit reist oder unter freiem Himmel schläfst, dann solltest du Naturdaunen vermeiden, da die Federn bei Feuchtigkeit aneinander kleben und ihre Bauschkraft und damit auch ihre Wärmeleistung verlieren.
Bei der Bauschkraft ("fill power" in Englisch) handelt es sich um die Fähigkeit der Federn und Daunen, Luft einzuschließen und somit warm zu halten. Bei der Wahl deines Schlafsacks ist es daher sehr wichtig, auf die Bauschkraft zu achten, die in Cuin (cubic inches) gemessen wird. Zur Messung wird im Labor eine Unze Daunen in ein Reagenzglas gegeben und mit einem Gewicht belastet. Wenn das Gewicht dann entfernt wird, bauscht sich die Daune auf und man misst das Volumen, das die Daune einnimmt, um den Cuin zu bestimmen. Das ergibt Werte mit einer Bauschkraft von 500, 600, 700, 800 usw. Je höher der Cuin-Wert, desto höher ist die Qualität der Daunen und desto höher ist die Isolierfähigkeit des Schlafsacks.
Ein weiteres Auswahlkriterium, wenn du dich für einen Schlafsack mit natürlichen Daunen entscheidest, ist das Verhältnis von Daunen zu Federn, das in der Füllung deines Schlafsacks enthalten ist. Achten Sie darauf, dass die Daunen immer in der Füllung enthalten sind, da sie den Zusammenhalt des Schlafsacks gewährleisten. Verschiedene Kombinationen sind dann möglich. So gibt es Schlafsäcke mit einer Füllung von 90 % Daunen und 10 % Federn, der leichtesten und wärmsten Kombination. Außerdem gibt es die Kombination 80% Daunen & 20% Federn und 70% Daunen & 30% Federn. Auch hier gilt: Je höher der Anteil an Federn, desto höher die Wärmeleistung.
Vorteile von Schlafsäcken mit natürlicher Füllung
- Wenn die Daunen von guter Qualität sind, bieten sie einfach eine bessere Wärmeisolierung als synthetische Materialien, was perfekt ist, wenn du einen Schlafsack für kalte Nächte suchst
- Daunenfüllungen, egal ob weiße Gänse, graue Gänse oder Enten, sind leichter als synthetische Materialien und eignen sich daher besser, wenn du den Schlafsack auf dem Rücken tragen musst
- Die Lebensdauer von Daunenschlafsäcken ist höher, da sie ihre Bauschkraft länger behalten als synthetische Materialien
- Ein weiterer Vorteil von Daunen ist, dass sie eine bessere Bauschkraft als synthetische Materialien haben und daher komprimierbarer sind und weniger Platz benötigen, wenn sie zusammengefaltet in einem Schlafsack oder einem Netz aufbewahrt werden
- Weil Federn leichter sind und die Bauschkraft besser ist, ist ein Schlafsack mit Daunenfüllung auch bequemer
Nachteile von Schlafsäcken mit natürlicher Füllung
Ein Schlafsack mit natürlichen Daunen hat jedoch nicht nur Vorteile, sondern auch einige Nachteile. Je nachdem, was du vorhast, kann es also sein, dass ein Schlafsack mit synthetischer Füllung besser geeignet ist für dein Abenteuer:
- Der erste Nachteil eines Schlafsacks mit natürlichen Daunen besteht darin, dass Daunen hydrophil sind. Die Tatsache, dass sie Wasser leicht anziehen und aufnehmen, führt dazu, dass er für Wanderungen oder Trekkingtouren in feuchten Gebieten nicht zu empfehlen ist. Es sei denn, man hat einen zusätzlichen Schutz gegen Feuchtigkeit. Dieses Problem kann auch durch wasserabweisende Textilschichten zum Schutz der Daunen gemildert werden, aber es bleibt dennoch bestehen
- Ein weiterer großer Nachteil ist die notwendige Pflege: Neben der empfohlenen 30°-Wäsche und der Verwendung eines nicht zu aggressiven Waschmittels musst du auch darauf achten, dass deine Waschmaschine den Schlafsack nicht beschädigt. Das Trocknen ist jedoch am zeitaufwendigsten, da du in regelmäßigen Abständen die feuchten Daunenbündel auftrennen müssen, damit sie nicht an einer Stelle liegen bleiben. Das Trocknen dauert lange, bei manchen Daunen kann es mehr als 24 Stunden dauern
- Auch der Preis ist ein Nachteil. Schlafsäcke mit natürlichen Daunen kosten häufig mehr als Schlafsäcke aus synthetischen Materialien
| Vorteile | Nachteile |
|
|
➤ Schlafsäcke mit einer Füllung aus natürlichen Daunen
Schlafsäcke aus synthetischen Materialien: Resistenz gegen Feuchtigkeit
Von einem synthetischen Schlafsack spricht man, wenn die Füllung nicht aus natürlichen Daunen besteht, sondern aus einer Kunstfaser, die deren Verhalten nachahmt. Am häufigsten verwendet wird eine synthetische Isolationsschicht, die aus feinsten, hohlen Polyesterfasern besteht. Diese gibt es teilweise auch mit einer Silikonbeschichtung, die die Füllung noch einmal widerstandsfähiger gegenüber Feuchtigkeit macht und damit die Wärmeleistung noch einmal erhöht. Das Hauptargument für einen Schlafsack mit künstlicher Füllung ist aber ganz klar die hydrophobe Eigenschaft.
Vorteile von Schlafsäcken mit synthetischer Füllung
- Der Hauptvorteil eines Kunstfaserschlafsacks ist, dass er wasserabweisend ist. Im Gegensatz zur Daunenfüllung nimmt die Kunstfaser nur wenig Wasser auf. Er eignet sich daher besser für Ausflüge in Regionen, in denen du dich vor Feuchtigkeit schützen musst
- Ein weiterer Vorteil ist, dass Schlafsäcke mit synthetischer Füllung sehr pflegeleicht sind. Außerdem geht das Trocknen viel schneller. Du kannst deinen Kunstfaserschlafsack problemlos in der Waschmaschine waschen und ihn danach auf der Wäscheleine in wenigen Stunden trocknen lassen
- Der Preis ist oft ein Pluspunkt eines Schlafsacks mit synthetischer Füllung. Falls du aber ein sehr leistungsfähiges Modell suchst, dann kannst du mittlerweile auch im selben Preissegment wie für einen guten Daunenschlafsack ankommen
Nachteile von Schlafsäcken mit synthetischer Füllung
- Die synthetischen Technologien haben es bis heute nicht geschafft, die Wärmeisolierung einer natürlichen Daune zu erreichen. In der Zukunft wird es diese Faser sicher geben, aber natürliche Daunen haben heute noch die Nase vorn, wenn es darum geht, dich bei trockenem Wetter warm zu halten
- Synthetische Materialien sind weniger komprimierbar als natürliche Daunen, sodass der Schlafsack mehr Platz in deinem Gepäck einnimmt
- Ein Schlafsack aus synthetischen Materialien bleibt schwerer als ein Schlafsack mit einer Füllung aus natürlichen Daunen
- Die Bauschkraft von synthetischen Schlafsäcken ist ebenfalls geringer, sodass die Lebensdauer des Schlafsacks kürzer ist
| Vorteile | Nachteile |
|
|
➤ Schlafsäcke mit einer Füllung aus synthetischen Fasern
Eine neue Art der Füllung: Wolle im Schlafsack
Einige Marken setzen seit kurzer Zeit auf einen dritter Stoff für die Füllung: Wolle. Die Füllung besteht dann nicht zu 100% aus Wolle, sondern ist ein Teil der Füllung. Hier bietet sich die Kombination aus Wolle und Daune an. Das typische Verhältnis weist etwas einen Anteil von 30% Wolle auf, die restlichen 70% bestehen aus natürlichen Daunen.
Vorteile von Wolle in einem Schlafsack
Wolle hat viele Vorteile und ihre Verwendung in einem Schlafsack ergibt Sinn:
- Sie speichert Wärme sehr gut.
- Der Einsatz von Wolle eignet sich gut in feuchter Umgebung
- Sie reguliert auf natürliche Weise die Transpiration
- Wolle ist pflegeleicht
- Die verwendete Wolle ist häufig nachhaltig angebaut
Nachteile von Wolle in einem Schlafsack
Wie auch Daunen und Kunstfasern ist auch die Wolle nicht perfekt und weist einige Nachteile auf:
- Wolle ist schwerer als Daunen und synthetische Fasern
- Sie kann bei manchen Menschen Allergien auslösen
Den richtigen Schlafsack nach der Außentemperatur auswählen
Komforttemperatur, Limittemperatur und Extremtemperatur: Was ist das?
Die Außentemperatur ist entscheidend für die Wahl deines Schlafsacks. Natürlich brauchst du eine andere Temperaturskala wenn du im Sommer in Korsika auf dem GR20 unterwegs bist oder wenn du im Winter nach Norwegen reist. Schlafsäcke werden allgemein mit drei verschiedenen Temperaturangaben ausgegeben: Komforttemperatur, Limittemperatur und Extremtemperatur. Was bedeuten die einzelnen Werte und worauf musst du achten?
Die Feststellung der einzelnen Temperaturangaben erfolgt anhand der europäischen Norm EN 13573. Das heißt, dass die Hersteller diese Werte nicht selbst angeben können. Die Schlafsäcke werden von einer unabhängigen Stelle getestet, die dem jeweiligen Produkt dann die Temperaturwerte zuschreibt.
Europäische Norm EN 13573
Das Ziel von EN 13573 ist es, die Eigenschaften von Schlafsäcken auf europäischer Ebene zu harmonisieren, damit man sie leichter verstehen und besser vergleichen kann. Die Priorität liegt auf der Sicherheit, um Missverständnisse über die Gebrauchstemperatur zu vermeiden. Zu diesem Zweck wurden 3 Referenztemperaturen geschaffen: die Komforttemperatur, die Limittemperatur und die Extremtemperatur.
Komforttemperatur
Die erste Temperatur, die bei der Auswahl eines Schlafsacks angegeben wird, ist die Komforttemperatur. Sie entspricht der Temperatur, bei der man in einer "entspannten" Position (typischerweise auf dem Rücken liegend, die Arme neben dem Körper) im thermischen Gleichgewicht schlafen kann. Das bedeutet, dass du in dieser Position bei dieser Temperatur nicht frieren wirst.
Limittemperatur
Die Limittemperatur ist die Temperatur, bei der du in der entspannten Rückenlage die Auswirkungen der Kälte spüren wirst. Bei dieser Temperatur kann dein Schlaf gestört werden, eine Gefahr des Erfrierens liegt aber nicht vor.
Extremtemperatur
Die Extremtemperatur gibt die Temperatur an, bei der das Risiko einer Unterkühlung auftritt. Es kann also zu gesundheitlichen Folgen kommen. Die Extremtemperatur sollte nie als Referenz verwendet werden. Wenn die Temperatur bei deinem Trip in die Nähe der Extremtemperatur fallen kann, dann ist dein Schlafsack nicht für diesen Trip geeignet. Es ist deine Pflicht, dich vorab über die Bedingungen, denen du ausgesetzt sein wirst, zu informieren, um sicherzustellen, dass dein Schlafsack den Anforderungen entspricht.
Diese Angaben stammen aus dem Labor und sind auch nicht eins zu eins auf jeden Menschen anwendbar, da das Kälteempfinden eine persönliche Angelegenheit ist. Wenn du im Alltag eher frierst, dann solltest du dich ruhig für einen Schlafsack mit einer niedrigeren Komforttemperatur als erwartet entscheiden (z.B. ein Schlafsack mit einer Komforttemperatur von 0°C, wenn die Nächte bis zu 5°C kalt werden sollen).
➤ Winterschlafsäcke
Schlafsäcke für 1-, 2-, 3- oder 4-Jahreszeiten: Was bedeutet das?
Eine weitere Bezeichnung, die von den Herstellern verwendet wird, sind Schlafsäcke für verschiedene Jahreszeiten. Diese Bezeichnung definiert keine bestimmten Temperaturen oder Nutzungsbedingungen. Es ist lediglich ein Indikator, der eine Vorstellung davon vermittelt, zu welcher Jahreszeit und in welcher Region der Erde du den Schlafsack verwenden kannst. Ein 2-Jahreszeiten-Schlafsack ist ein leichter Schlafsack, der von Mitte Frühling bis Mitte Herbst in einem gemäßigten Klima verwendet werden kann, wo es nicht sonderlich kalt werden wird. Ein 4-Jahreszeiten-Schlafsack ist ein Schlafsack für extreme Kälte, der im Winter verwendet werden kann, aber auch für Expeditionen in extrem Bedingungen geeignet sein kann.
Wähle den richtigen Schlafsack anhand deiner Bedürfnisse aus
Den perfekten Schlafsack, der alle Bedürfnisse erfüllt, den gibt es nicht. Aber der Schlafsack, der perfekt auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist, den gibt es auf jeden Fall. Um diesen Schlafsack zu finden, musst du im Vorfeld deine Bedürfnisse genau bestimmen und eine Hierarchie der Anforderungen aufstellen, die du an einen Schlafsack stellst. Lege deine Kriterien (z.B. Gewicht, Volumen, Form, Preis, Wärmeleistung etc.) fest und priorisiere sie für dein Abenteuer.
Das Volumen: Wähle deinen Schlafsack nach dem Platz, den du zur Verfügung hast
Einige Schlafsäcke können sehr voluminös sein. Je nachdem, was du für einen Trip geplant hast, ist auch das Volumen wichtig! Wenn du Wandern gehst und den Schlafsack auf dem Rücken trägst, dann ist das Volumen wichtiger, als wenn du mit dem Auto oder dem Van verreist und du tendenziell mehr Platz hast. Also wenn du eine Trekkingtour planst, dann ist die Komprimierbarkeit natürlich ein wichtiger Faktor. Alles, was du für die Tage oder Wochen brauchst, trägst du auf dem Rücken. Und wenn du da einen großen Schlafsack hast, dann ist natürlich weniger Platz für alles andere.
Das Gewicht: ein entscheidendes Kriterium für eine lange Trekkingtour
Auch das Gewicht kann ein entscheidendes Kriterium für den Erfolg deines Abenteuers sein. Wenn du eine große Wanderung über mehr als drei Tage in Eigenregie durchführst und dabei deinen Wanderrucksack trägst, dann solltest du besonders auf das Gewicht des Schlafsacks achten. Natürlich musst du dann alles auf dem Rücken tragen und ein leichter Schlafsack ist besser. Und auf der Langstrecke ist es noch wichtiger, dort zählt jedes Gramm! Wenn du also eine oder sogar mehrere Wochen unterwegs bist, dann wird dich ein ultraleichter Schlafsack sehr glücklich machen. Falls du nur für zwei Tage, also eine Nacht, aufbrichst, dann darf der Schlafsack ruhig ein wenig schwerer sein, da die Belastung nur kurzzeitig sein wird.
➤ Ultraleichte Schlafsäcke
Was ist die richtige Form des Schlafsacks?
Mumie, Rechteck, Kurz: Es gibt verschiedene Formen von Schlafsäcken, die auch eine wichtige Rolle bei der Wärmeisolierung spielen. Jede hat ihre Vor- und Nachteile. Es liegt also an dir, die Form zu wählen, die am besten zu deinem Abenteuer passt.
Der rechteckige Schlafsack: Ideal fürs Camping
Die rechteckige Form ist die klassischste Form eines Schlafsacks. Der rechteckige Schlafsack ist sehr komfortabel, da du nicht das Gefühl hast, dass deine Füße eingeengt sind, und eignet sich für Übernachtungen beim Camping und für die Freizeit. Diese Form ist nicht empfehlenswert, wenn du eine lange Wanderung unternimmst, da die rechtwinkligen Ecken im Fußbereich sowohl Kältezonen als auch unnötiges Volumen und Oberflächengewicht bedeuten.
Der Mumienschlafsack: Optimale Wärme
Der Mumienschlafsack, teilweise auch "Sarkophag" genannt, eignet sich dagegen für Biwak, Trekking und Wandern. Er ist im Fußbereich enger geschnitten, sodass es keine kalten Stellen in den Ecken und kein unnötiges Volumen mehr gibt. Er hat aber auch den Vorteil, dass er eine Kapuze hat, um den Kopf warm zu halten. Da sich der Mumienschlafsack perfekt an die Körperform anpasst, isoliert er dich am besten gegenüber der Kälte.
Der kurze Schlafsack: Die Jagd nach jedem Gramm
Dieser Schlafsacktyp reicht nicht höher als bis zur Brust. Wenn du den oberen Teil des Schlafsacks weglässt, sparst du ein gutes Drittel des Volumens und des Gewichts ein. Das führt unweigerlich zu einem ultraleichten Schlafsack mit minimalem Volumen. Um dennoch im warmen zu schlafen, musst du deine Outdoor Jacke anbehalten. Ein kurzer Schlafsack liest sich nicht nur abenteuerlich, er ist es auch. Diese Art von Schlafsack erfordert sehr gute Bergkenntnisse und Erfahrung mit Outdoor-Abenteuern.
Der Preis: das einfachste aber gleichzeitig auch schwierigste Kriterium
Das letzte wichtige Kriterium bei der Auswahl deines Schlafsacks ist der Preis. Je nach deinen Bedürfnissen und Anforderungen ist es nicht sinnvoll, sich für den teuersten Schlafsack im Sortiment zu entscheiden. Nimm dir also genügend Zeit, darüber nachzudenken, wofür du deinen Schlafsack verwenden wirst. Diese Vorüberlegung führt dich zu einer angemessenen Preisspanne. Bedenke dabei, dass ein Kunstfaserschlafsack bei ähnlicher Leistung oft günstiger ist als ein Daunenschlafsack.
Bonus: Tipps für die perfekte Nacht in der Natur
Auch der beste Schlafsack wird dich nicht zufriedenstellen können, wenn die Gesamtkomposition nicht stimmt. Zu dem Einsatz des Schlafsacks in der Natur gehört fast immer eine Isomatte dazu und nicht selten auch ein Zelt. Falls du unter freiem Himmel schläfst und das Zelt weglässt, können dann andere Materialien hilfreich sein. Der Schlafsack alleine beschert dir keine gute Nacht in der Natur!
Denk an die Isolation des Bodens mit einer Isomatte
Zusätzlich zu deinem Schlafsack empfehlen wir dir, eine Luftmatratze oder eine Isomatte zu verwenden. Beide Produkte sorgen für Gemütlichkeit und Wärme. Eine Isomatte isoliert die Kälte vom Boden, sodass dein Schlafsack schon auf einer wärmeren Unterlage liegt. Zusammen mit einem Zelt ist so sichergestellt, dass dein Schlafsack trocken bleibt und du eine warme und erholsame Nacht verbringen kannst.
➤ Isomatten zum Camping und Trekking
Achte darauf, dass das Dach über den Kopf auch ausreichend groß ist
Ein weiterer Tipp, wenn du dich auf ein Abenteuer begibst, ist, dass du unbedingt vermeiden solltest, dass dein Schlafsack in direkten Kontakt mit den Wänden deines Zeltes kommt. Die Feuchtigkeit der Nacht und das Kondenswasser im Inneren können die Wände deines Zeltes feucht werden lassen. Wenn du sich also für ein zu kleines Zelt entscheidest (oder für zu viele Personen im Zelt), dann kann es sein, dass dein Schlafsack feucht wird, dadurch die Wärmeleistung abnimmt und du im Endeffekt frierst - gar kein schönes Gefühl!
➤ Zelte für 2 Personen
Verwende einen Biwaksack für eine Nacht unter dem freiem Himmel
Wenn du eine erfolgreiche Nacht unter freiem Himmel verbringen möchtest, ist meistens nicht die Kälte dein Hauptfeind, sondern die Feuchtigkeit. Ein Biwaksack ist hier die perfekte Lösung. Er bietet dir eine zusätzliche wasserdichte Schicht, die dich zuverlässig vor der Feuchtigkeit des Bodens und der Luft schützt. Der Biwaksack hat die gleiche Form wie ein Mumienschlafsack. Du musst nur mit deinem Schlafsack hineinschlüpfen, um trocken und warm zu bleiben
Weiteres Zubehör: Reißverschlüsse, Innentasche, Kapuze, Kordelzug…
Du reist häufig mit deiner Partnerin oder deinem Partner, aber nicht immer? Dann schafft euch zwei kompatible Schlafsäcke an! Bei einigen Marken (wie zum Beispiel Millet) ist es durchaus möglich, zwei Schlafsäcke zu koppeln. Wenn ihr das gleiche Modell kauft (einmal mit dem Reißverschluss link, einmal rechts), könnt ihr einen großen Schlafsack basteln und gemeinsam in ihm liegen.
Achte auch auf das Zubehör, das zugehörig zu den Schlafsäcken angeboten wird, um zusätzlichen Komfort zu bieten. Einige Schlafsäcke haben Innentaschen, in denen du deine kleinen persönlichen Dinge verstauen kannst, ohne die Arme aus dem Schlafsack strecken zu müssen und damit das Risiko einzugehen, dass kalte Luft eindringt. Kordelzüge an der Kapuze können den Wärmehaushalt besser regulieren. Das sind kleine Features, die den Unterschied für deine Wahl machen können, wenn du dir nicht sicher bist!
Letztendlich ist die Wahl des richtigen Schlafsacks keine leichte Aufgabe, und es gibt viele Faktoren, die du berücksichtigen musst, um den richtigen Schlafsack für deine Abenteuer zu finden. Zunächst musst du deine Bedürfnisse klar definieren. Welche Temperaturen sind in der Nacht zu werden? Wie feucht wird es werden? Wielange bist du unterwegs? Wie hoch ist dein Budget? Auf dieser Grundlage musst du dich für eine Füllung entscheiden: natürliche Daunen oder synthetische Fasern. Nach dem ersten Schritt geht es um die passende Komforttemperatur. Danach folgen die Kriterien Gewicht, Volumen und Form, bei denen du anhand der hier vorgestellten Elemente deine Prioritäten festlegen solltest. Du weißt jetzt alles, was es zu wissen gibt, um deinen Schlafsack richtig auszuwählen. Wenn du noch Fragen zu unseren Schlafsäcken hast, dann wende dich bitte an unsere HardGuides. Diese erreichst du per Telefon unter +33 4 85 21 31 82 (kostenloser Anruf) oder du nutzt unser Kontaktformular. Wir freuen uns auf deine Nachricht! Viel Spaß bei deinem nächsten Abenteuer mit dem richtigen Schlafsack :)
➤ Zur Übersicht aller Schlafsäcke
Credits: ©Big Agnes - ©Pajak - ©SeaTo Summit